Rund eine Million Menschen in Deutschland sind vom Krankheitsbild „chronische Wunde“ betroffen. Untersuchungen zeigen, dass nur ein Teil dieser Wunden richtig behandelt wird. So werden in Deutschland jedes Jahr über 60.000 Amputationen bei Menschen mit diabetischen und gefäßbedingten Wunden durchgeführt, von denen viele durch eine adäquate Versorgung vermeidbar wären.

Chronische Wunden haben sehr unterschiedliche Ursachen, so dass viele Fachrichtungen an der Behandlung beteiligt sind. Aus diesem Grund gehören dem DWR auch Institutionen und Personen verschiedenster Professionen und Ausrichtungen an. Zu nennen sind hier chirurgische, dermatologische und internistische Disziplinen, gleichsam mit pflegerischen Experten, der Pharmazie, sowie Vertretern aus der Politik und der Kostenträgerseite.

Der Deutsche Wundrat e. V. bündelt damit die Kompetenzen der unterschiedlichen Fachgruppen, um die Versorgungsqualität von Patienten mit chronischen Wunden zu optimieren. Durch die enge Anbindung der beteiligten Fachgesellschaften wird ein Wissensnetzwerk aufgebaut. Neue Erkenntnisse zur Wundheilung und Wundbehandlung werden in die Fachgesellschaften und die Öffentlichkeit kommuniziert, um Versorgungsstandards zu etablieren. Regelmäßige Weiterbildungsveranstaltungen, Tagungen und wissenschaftliche Kongresse sollen den Wissenstransfer in die Praxis unterstützen. Unsere Ziele sind die interdisziplinäre und interprofessionelle Weiterentwicklung und Erarbeitung von Standards für die Dokumentation und die Ergebnismessung in der Wundbehandlung. Projekte zur Versorgungsforschung, zur klinischen Forschung sowie zur Grundlagenforschung zum Thema chronische Wunde werden gefördert und koordiniert. Dazu zählt auch die Unterstützung, Umsetzung und Evaluation neuer Versorgungsmodelle und von Best Practice Beispielen.